Der Jahrgang 2024: weniger Menge aber gute Aussichten in Rioja

Fingerspitzengefühl der Winzer: innen gefordert
Die Lese 2024 innerhalb der DOCa Rioja ist offiziell beendet. Am 13. Oktober erreichte die Produktion 275,6 Millionen Kilo Trauben und damit die niedrigste Zahl des Jahrhunderts. Dennoch gibt es für den Kontrollrat auch Gründe, optimistisch zu bleiben. Denn der besondere Einsatz mit Fingerspitzengefühl der Winzer:innen sowie gute Reifequalitäten der Trauben lassen „runde Weine“ erwarten.
Nach Angaben des Kontrollrats wurden bis zum 13. Oktober 275,6 Millionen Kilogramm angeliefert. Diese noch vorläufige Zahl liegt unter der Erntemenge von 381 Millionen Kilogramm im Jahr 2023 und ist gleichzeitig die kürzeste Weinlese des Jahrhunderts.
Einer der Gründe für den Rückgang ist die grüne Weinlese, bei der 7.273 Hektar Weinberge aus der Produktion genommen wurden. Hinzu kamen starke Regenfälle Ende September, die zu einer teilweise hektischen und verfrühten Lese führten.
Von den insgesamt geernteten 275,6 Millionen Kilogramm Trauben entfielen laut Kontrollrat 236,4 Millionen (86 Prozent) auf Rotweintrauben und 39,1 Millionen (14 Prozent) auf Weißweintrauben. Aufgeschlüsselt nach Zonen wurden in Rioja Alta 121,9 Millionen Kilogramm (102,5 Millionen rote und 19,3 Millionen weiße Trauben), in Rioja Alavesa 66,7 Millionen Kilogramm (59,2 Millionen rote und 7,5 Millionen weiße Trauben) und in Rioja Oriental 86,8 Millionen Kilogramm (74,6 Millionen weiße und 12,4 Millionen rote Trauben) geerntet.
Der Sommer 2024 war gekennzeichnet von moderaten Temperaturen und einem kälteren Klima zum Abschluss der Reifephase. Die Trauben erreichten eine gute phenolische Reife.
Achterbahnfahrt im September
Pablo Franco, der technische Direktor des Kontrollrats der DOCa Rioja, lobte den Einsatz der Rioja-Erzeuger:innen während des Herbstes als heldenhaft. Aufgrund der sehr wechselhaften und unvorhersehbaren Wetterlage im September mussten die Winzer:innen ihre Arbeit situativ an die Entwicklung der Trauben anpassen und mit großer Sorgfalt vorgehen. Dieser Monat glich einer Achterbahnfahrt.
Dass die Qualitäten dennoch so gut sind, liege vor allem an der mühevollen Detailarbeit der einzelnen Winzer:innen im Weinberg. Die diesjährigen Rahmenbedingungen führten zu uneinheitlichen Entwicklungen in Bezug auf Menge, Traubengröße und Reifezustand und damit zu einer großen Vielfalt an Trauben. Auch nach dem offiziellen Leseschluss wurden in den höher gelegenen Lagen noch spät reifende Trauben geschnitten. Nun gilt es, die individuellen Besonderheiten der Lagen und Trauben zu nutzen. „In diesem Jahr werden die Details entscheidend sein für die Entwicklung bester Weine“, fasst Franco den Jahrgang zusammen.